Wege und Terrassen in gebundener Bauweise

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Das diesjährige Fachseminar der AGS fand am 3. und 4. Februar 2020 in Künzell bei Fulda statt und trug den Titel „Wege und Terrassen in gebundener Bauweise“. Die gebundene Bauweise ist nicht nur ein aktuelles Thema, weil sie besonders schadensträchtig ist und insbesondere bei der Verwendung von immer größer werdenden Formaten keramischer Beläge technisch sehr anspruchsvoll ist. Auch dadurch, dass die gebundene Bauweise jetzt auch wieder in der ATV DIN 18318 enthalten ist, lohnt sich ein Blick auf aktuelle Regelwerke.

Bei dem 2-tägigen Seminar gab zunächst der ö.b.v. Sachverständige Heinz Schomakers vom BGL einen Überblick über die Neufassung der ATV DIN 18318. Er stellte auch vor, welche technischen Vorgaben und Toleranzen in „benachbarten“ Regelwerken vorgegeben werden. Auch gab er eine Aussicht darauf, in welche Richtung sich die aktuelle Überarbeitung der ZTV-Wegebau befindet.

Am Nachmittag gab Lutz Weiß als Fliesenlegermeister und Landschaftsgärtner einen tiefen theoretischen und praktischen Einblick in die Planung und praktische Ausführung von Bewegungsfugen (Dehnungsfugen) bei gebundenen Bauweisen. Gerade zur Beantwortung und Ausführung von Bewegungsfugen ist in den Regelwerken nur wenig Konkretes enthalten, obwohl gerade hier ein erhebliches Schadenspotenzial liegt.

Am 2. Tag gab zunächst der ö.b.v. Sachverständige Jörn Dahnke in einem praxisnahen Vortrag eine gute Zusammenfassung zur Planung und Ausführung von Wegebefestigungen in die gebundene Bauweise und insbesondere in die Auswahl der Baustoffe für Bettung und Verfugung. Es wurde auch intensiv darauf eingegangen, welche Unterschiede im technischen Aufbau bei den unterschiedlichen Belagsmaterialien und Steinformaten zu berücksichtigen sind. Durch die Erläuterung der technischen Hintergründe, die vermittelt wurden, wurden auch erfahrenen Planern noch verschiedene technische Zusammenhänge klarer.

Der abschließende Vortrag des Landschaftsarchitekten Arno Tröger befasste sich mit der besonderen Problematik bei überdachten und teilüberdachten Flächen, die in gebundener Bauweise erstellt worden sind. Gerade in diesen Bereichen ist es von besonderer Bedeutung, durch eine entsprechende Materialauswahl die Kapillarität des Bettungsmaterials möglichst gering zu halten oder den kapillaren Wasseraufstieg vollständig zu verhindern.

Den Seminarteilnehmern gefiel insbesondere, dass hier vertieftes Fachwissen praxisnah und in verständlicher Form vermittelt worden ist.

23.03.2020